Zwiebelmarkt in Weimar
Wer in der heutigen Zeit am zweiten Wochenende im Monat Oktober nach Weimar reist, der begibt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eines der traditionsreichsten und ältesten Volksfeste Thüringens und von ganz Mitteldeutschland, den Weimarer Zwiebelmarkt.
Sicher ist, dass der Ursprung dieses Marktes bis ins Mittelalter zurückreicht, als jährlich im Herbst Feldfrüchte und Obst von den Bauern der Umgebung in Weimar zum Kauf angeboten wurden. Erstmals als "Vieh- und Zwippelmarkt" urkundlich im Jahr 1653 erwähnt, findet dieser Markt mit örtlichem Charakter seither - mit Ausnahme von Kriegszeiten - jährlich statt. Und so wird im Jahr 2010 der Weimarer Zwiebelmarkt zum 355. Mal abgehalten, wobei sich seine Anziehungskraft stetig vergrößerte und er sich vom Verkaufsort von Zwiebeln, Lauch, Sellerie und anderem Gemüse zu einem traditionellen Volksfest mit überregionaler Bedeutung entwickelte.
Ursprünglich fand der Zwiebelmarkt auf dem Frauenplan und in der heutigen Schillerstraße statt. Nachdem im Jahr 1872 eine "Zwiebelmarktordnung" erlassen wurde, fand er seither regelmäßig an ein bis drei Tagen im Oktober statt, wobei er sich vom Frauenplan auf weitere Plätze und Straßenzüge der Weimarer Altstadt ausdehnte. Heute sind der Marktplatz, Goethe-, Herder- und Theaterplatz sowie der Schlossvorplatz fest in das Geschehen integriert.
Zum bleibenden Symbol des Marktes hat sich der ursprünglich von den Heldrunger Zwiebelbauern kunstvoll gestaltete Zwiebelzopf entwickelt, der sich bis heute einer großen Beliebtheit erfreut. Er verfügt über eine eigene kleine Geschichte. So wurde die Zwiebelrispe im Jahr 1886 für 20 Pfennige zum Kauf angeboten, zu Zeiten der ehemaligen DDR waren die begehrten Zwiebelzöpfe oft früh am Morgen bereits ausverkauft und heute findet jährlich ein Wettstreit um den längsten Zwiebelzopf statt, dessen Erlös bei einer abschließenden Versteigerung einem guten Zweck zugeführt wird.
Mittlerweile lebt der Weimarer Zwiebelmarkt von und mit weiteren Traditionen. So wird die Eröffnung regelmäßig mit dem Anschnitt eines großen Zwiebelkuchens vollzogen, dessen würziges Aroma gemeinsam mit denen des Speckkuchens und der Thüringer Bratwurst den Appetit der Besucher anregen. Das Zwiebelinchen stellte lange Zeit das Maskottchen des Volksfestes dar und wird noch heute vor allem von den kleinsten Marktbesuchern als beliebtes Bastelobjekt geschätzt. Bei den Kindern erfreut sich übrigens das Kinderzwiebelfest auf dem Kulturhof Mon Ami einer großen Beliebtheit.
Seit 1990 wird auch eine Zwiebelmarktkönigin gekürt, die gern Auskünfte zur Geschichte des Weimarer Zwiebelmarktes, zu Besonderheiten der Zwiebel und zu den beliebtesten Zwiebelgerichten gibt.
Nun sollte sich der Besucher, der vielleicht zum ersten Mal zu diesem Anlass nach Weimar kommt (wie übrigens bis zu 300.000 weitere Gäste), den Markt nicht ausschließlich von Zwiebeln beherrscht vorstellen. Neben den zahlreichen, meist prachtvoll geschmückten Verkaufsständen mit mancherlei markttypischen Erzeugnissen, finden auf zahlreichen Bühnen und auf den Plätzen und Straßen vielgestaltige kulturelle Veranstaltungen und Aktivitäten statt. Sie reichen vom Mittelaltermarkt und Volksbelustigungen wie dem Riesenrad über Kleinkunst und Comedy bis hin zu den Klängen von Jazz, Blues, Rock oder Volksmusik. Wer sich sportlich beweisen möchte, der kann am fest in den Zwiebelmarkt integrierten Stadtlauf teilnehmen und ein großes Feuerwerk bildet einen der Höhepunkte des beliebten Thüringer Volksfestes.
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