Ilm - Fluss mit Quelle im Thüringer Wald
Mit ihrer Länge von 128,7 Kilometer ist die Ilm der längste, ausschließlich auf dem Territorium Thüringens verlaufende Fluss.
Sie entspringt mit ihrem längsten Quellbach, dem Freibach unmittelbar an der Schmücke ganz in der Nähe des Rennsteigs und vereinigt sich mit zwei weiteren Quellbächen nördlich des Luftkurortes Stützerbach mitten im Biosphärenreservat Vessertal zur Ilm. Ihr Lauf führt sie ohne Behinderung auch nur einer Talsperre durch eine stark verkarstete Landschaft, in die sie im Lauf der Zeit ein markantes Tal eingegraben hat. Dieses wird von mehreren großen Eisenbahnbrücken überspannt, so auch von der im Jahr 2010 fertig gestellten und mit 1681 Metern längsten Brücke Thüringens, der Ilmtalbrücke.
Nachdem am Unterlauf der Ilm an ihren Hängen sogar ein wenig vom begehrten Saale-Unstrut-Wein gedeiht, mündet sie bei Großheringen kurz vor der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt in die Saale.
Über viele kleine Nebenflüsse, deren längster die etwas über 17 Kilometer lange Wohlrose ist, bezieht die Ilm ihr Wasser aus der sie umgebenden Mittelgebirgslandschaft am Nordhang des Thüringer Waldes. Der erste Abschnitt ihres Flusslaufs etwa bis nach Ilmenau ist weitestgehend unreguliert und durch überflutbare Auflächen gekennzeichnet. Um Ilmenau hat der kleine Fluss einen breiten Talkessel gebildet, aus dem sie in Richtung Langewiesen durch den Ilm-Auwald weiter fließt. Weiter führt ihr Weg durch eine trockene Muschelkalk-Formation, die der Ilm viel Wasser in ihren verkarsteten Untergrund entzieht. In dem folgenden bewaldeten und wenig fruchtbaren Gebiet schlängelt sie sich durch ein tiefes und schmales Tal, das sich kurz vor der Autobahn A4 wieder erweitert.
Weiter in Richtung Nordwesten und der Stadt Weimar entgegen fließt die Ilm durch eine ziemlich unbebaute Gegend, die sehr kontrastreich in der UNESCO-Welterbe-Stadt endet. Hier durchfließt die Ilm ihren eigenen Park und ist gestalterisch in den englischen Landschaftsgarten integriert. In einen solchen ist sie auch am hinter Weimar liegenden Schloss Tiefurt einbezogen. Das danach letzte Stück ihrer Reise führt die Ilm durch ein dicht besiedeltes Gebiet aus dem die Glockenstadt Apolda und das Solebad Bad Sulza herausragen.
Auf ihrer gesamten Weglänge wird die Ilm vom Ilmtal-Radwanderweg begleitet. Einige auf ihm erreichbare interessante Sehenswürdigkeiten an der Ilm sollen abschließend kurz erwähnt werden.
Am Oberlauf beginnend könnten das GoetheStadt Museum in Ilmenau und das Tunnelmuseum in Niederwillingen erste Ziele sein. In Kleinhettstedt zeigt der historische Mühlenkomplex viele technische Einrichtungen aus vergangenen Jahrhunderten.
Die Karsthöhlen Dienstedt zeigen ein von der Ur-Ilm gebildetes Höhlenlabyrinth, dessen Entstehung vor circa zwei Millionen Jahren begann.
Dagegen ergibt sich vom Turm des Oberschlosses in Kranichfeld ein herrlicher Blick über das Landschaftsschutzgebiet Mittleres Ilmtal.
Während Bad Berka mit dem Kurpark und dem Goethebrunnen sowie dem Paulinenturm auf dem Adelsberg zu einer Rast einladen, sind in und bei Buchfahrt die über die Ilm führende überdachte historische Holzbrücke und die Felsenhöhlen am Muschelkalk-Steilhang der Ilm zwei sehenswerte Objekte.
Nach Weimar mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten, für deren Aufzählung hier der Platz nicht reicht, liegen die Schlösser Denstedt und Kromsdorf in der Nähe des Ilmtal-Radwanderwegs. Bei letzterem lohnt vor allen das Betrachten der 62 Sandsteinbüsten in der Mauer seines Parks.
Bevor die Ilm sich schließlich mit der Saale vereint, besteht kurz vorher die Möglichkeit, nochmals eine herrliche Aussicht in die Umgebung zu genießen. Dieser ergibt sich von der Sonneburg, die auf dem Muschelkalkhang der Sonnenkuppe thront.
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