Barbarossahöhle im Kyffhäuser Gebirge
50 Stufen führen den Besucher der Barbarossahöhle hinab in eine einzigartige Welt saalartiger, flacher Hohlräume, kuppelartig geformter Gewölbe, vielgestaltiger Ablagerungen an Wänden und Decken und zahlreicher kleiner Seen. Diese, am Fuße des Kyffhäuser, nordwestlich von Bad Frankenhausen und dem kleinen Ort Rottleben gelegene Anhydrit- oder Gipshöhle, ist mit ihrer zugänglichen Fläche von etwa 12.000 Quadratmeter die größte ihrer Art in ganz Europa.
Entdeckt wurde sie zufällig bei der Suche nach Kupferschiefer im Jahr 1865 und bereits ein Jahr später wurde sie als Schauhöhle deklariert. Wegen ihrer Lage unterhalb der Ruine der Falkenburg wurde sie anfänglich nach dieser benannt, um wenig später in Anlehnung an die Legende um den im Kyffhäuserberg schlafenden Kaiser Barbarossa, dessen Namen zu erhalten.
Die Barbarossahöhle erhielt 1895 eine elektrische Beleuchtung, vier Jahre danach einen neuen Eingangsstollen und 1926 wurde der Bau des Ausgangsstollens beendet. Mehrfach verändert wurde die Wegführung im Bereich der Schauhöhle, wodurch zuletzt auch die Besichtigung des sogenannten Felsenmeers entfiel.
Die Entstehung der Barbarossahöhle wird auf eine im Erdreich lagernde Anhydritschicht zurückgeführt, die über einer Zechsteinkalkschicht lag. Infolge von Auswaschungen löste sich die Anhydtitschicht auf und bildete großflächige Hohlräume. Durch eine weitere Auslaugung derselben vergrößerten sich diese weiter und es kam zu Ein- und Durchbrüchen, die durch Wasser immer wieder Veränderungen erfuhren.
Heute zeigt sich diese unterirdische Welt aus weißem und grauem Gestein in vielfältigsten Formen und einem beeindruckenden Farbspiel. Empfangssaal und Tanzsaal warten mit Spannweiten um die 40 Meter und 10 beziehungsweise 7 Meter Höhe auf. Olymp und Dom sind kuppelartige Gewölbe, die durch ihre enorme Höhe bestechen. Spektakuläre, bis zu einem Meter lange Gipsfalten hängen von der Decke der Gerberei - eine Erscheinung, die es in dieser Form sonst nirgendwo auf der Welt gibt. Viele kleine, bis zu 4 Meter tiefe Seen täuschen oft viel tiefere Gewässer vor. Gipsperlen und Gipsrosetten an Wänden und Decken bieten dem aufmerksamen Besucher genau wie die aus feinkörnigem reinsten Gips bestehenden Alabasteraugen ein eindrucksvolles Höhlenerlebnis.
Von dem hübschen, mit Shop, Kassenbereich und einer kleinen Ausstellung ausgestatteten Eingangsgebäude ist die Besichtigung der Barbarossahöhle von April bis Oktober täglich im Rahmen von Führungen möglich. Von November bis März ist montags geschlossen. Die Höhle ist leicht begehbar, trocken und besitzt eine konstante Temperatur von +9°C. Jährlich kommen an die 100.000 Besucher hierher, um diese seltene Art einer Höhle zu erleben.
Außerdem ist das Erlebnis der Barbarossahöhle auf kurzen Wegen zu verbinden mit vielen attraktiven Ausflugszielen in der näheren Umgebung. Dazu gehören das Kyffhäuserdenkmal (Fotos) und die Ruinen der anliegenden Burgen ebenso, wie die Königspfalz Tilleda. Bei ihr handelt es sich um einen in der ersten Hälfte des 10. Jahrhunderts entstandenen zeitweiligen Wohnsitz von Königen und deren Gefolge in Form einer burgartigen Siedlung, der nach erfolgten Ausgrabungen als Schauanlage besichtigt werden kann. Schließlich warten der Hausmannsturm, die Kyffhäusertherme und das Panoramamuseum in Bad Frankenhausen ebenfalls auf Besucher dieser landschaftlich reizvollen Region.
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