Augustinerkloster in Erfurt
In eine andere, weit zurückliegende Zeit fühlt sich der Besucher der gotischen Klosteranlage der Augustiner Bettelmönche versetzt, wenn er im Zentrum von Thüringens Landeshauptstadt Erfurt (Fotos von Erfurt) das weitläufige Areal um das Augustinerkloster betritt.
Unweit der bereits im Jahr 1325 errichteten, mit Häusern bebauten Krämerbrücke, befindet sich zwischen Augustinerstraße und Comthurgasse das Augustinerkloster, das vom Ende des 13. Jahrhunderts bis ins Jahr 1518 an diesem Ort etappenweise errichtet wurde.
Kurz vor Abschluss dieser Arbeiten trat im Juli 1505 der junge Martin Luther gegen den Willen seiner Eltern in das Kloster der Augustiner-Eremiten ein, wo er im Jahr 1507 zum Priester geweiht wurde und sich weitere vier Jahre aufhielt.
Während der folgenden Zeit der Reformation verließ ein großer Teil der Mönche das Kloster, das daraufhin im Jahr 1559 säkularisiert wurde. Erweiterungen, Umbauten und Renovierungen führten im Verlauf der folgenden drei Jahrhunderte dazu, dass das Kloster seine heutige Gestalt und architektonische Ausstattung erhielt.
Einige der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Gebäude wurden bis zum Jahr 1990 wieder aufgebaut. 1994 erhielt die Propstei Erfurt-Nordhausen ihren Sitz im Augustinerkloster, später erfolgte die Renovierung und Restaurierung der Klosterkirche, der Bibliothek und des Kreuzganges.
Diese kurze Betrachtung der historischen Entwicklung der Klosteranlage lässt bereits erahnen, welch großer und vielgestaltiger Komplex sich dahinter verbirgt. Der Besucher kann im Rahmen täglicher Führungen die Zeugnisse der mittelalterlichen Ordensbaukunst kennen lernen, in denen heute neben Gottesdiensten auch Veranstaltungen und Tagungen stattfinden. Auch stehen einige stilgerecht eingerichtete Gästezimmer für Übernachtungen zur Verfügung. Seit 1996 leben im Kloster wieder einige Schwestern des Ordens Casteller Ring.
Die Klosteranlage umfasst einen Klostergarten, den schönen, mit einem umlaufenden Holzbalkon versehenen Renaissancehof und den von Kapitelsaal, einem Versammlungsraum der Mönche und dem gotischen Kreuzgang eingeschlossenen Kreuzhof.
In der gotischen Klosterkirche beeindrucken besonders die Glasfenster der Katharinen-Kapelle, die Szenen aus der christlichen Lehre darstellen. Weiterhin sind die Wohnzelle Martin Luthers und eine Ausstellung über die Geschichte des Augustinerklosters und dessen Verknüpfung mit dem Leben Martin Luthers und die von ihm ausgelöste Reformation zu besichtigen.
Einen besonders wertvollen Schatz birgt die Klosterbibliothek mit etwa 60.000 Bänden, darunter etwa 13.000 historischen Original-Dokumenten in Form von Handschriften und Drucken aus der Zeit vor 1850. Das durch Bomben im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gebäude der historischen Bibliothek befindet sich allerdings gegenwärtig noch im Wiederaufbau während die zwei zum Klostergelände gehörenden, ebenfalls zerstörten Waidhhäuser bereits 2008 fertig gestellt wurden.
Sicher wird ein Besuch des Augustinerklosters in Erfurt gern mit dem weiterer Sehenswürdigkeiten in der Stadt verbunden. Dom und Severinkirche, die bereits erwähnte Krämerbrücke, die Altstadt mit dem Anger und Fischmarkt, das Museum in der Alten Synagoge, die Zitadelle am Petersberg sowie der Blumen- und Gartenpark der ega auf dem 36 Hektar großen Gelände rund um die Cyriaksburg am Rande Erfurts, gehören sicherlich dazu. Schließlich hält die nur etwa 20 Kilometer entfernte Klassikerstadt Weimar eine Reihe weiterer historischer Sehenswürdigkeiten bereit.
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