Kloster Mildenfurth in Thüringen
Nur knappe fünf Kilometer südlich von Gera liegt an der Weißen Elster die Gemeinde Wünschendorf. Von ihrem Ortszentrum gelangt man über eine überdachte Holzbrücke in den westlich des Flusses gelegenen Ortsteil Mildenfurth.
In diesem befindet sich ein gegen Ende des 12. Jahrhunderts als Prämonstratenserkloster gegründetes Kloster, das sich schnell zum bedeutendsten Kloster im Vogtland entwickelte und damit entscheidend zur Festigung des Herrschaftsgebiets der Vögte von Weida beitrug. Bereits wenige Jahre nach der Gründung des Klosters entstand im romanischen Stil die Klosterkirche, die im 16. Jahrhundert zu einem Renaissanceschloss umgebaut wurde.
Die Aufhebung des Klosters nach der Reformation führte in Verbindung mit dem entstehenden Schloss zu dessen Nutzung als Kammergut und zwischenzeitlich auch als kurfürstliches Jagdschloss. In den folgenden Jahrhunderten führten der zeitweise Leerstand und eine zweckentfremdete Nutzung zum Verfall der Klosteranlage. Nachdem 1945 das Anwesen an das Land Thüringen fiel, wurde im Schloss ein Altenheim etabliert.
Inzwischen bemühen sich denkmalpflegerische Einrichtungen und der von Wünschendorfer Bürgern gebildete Arbeitskreis Kunst und Kultur "Kloster Mildenfurth" um das Wiederbeleben dieser historischen Stätte.
Das Kloster, das noch heute ein bedeutendes spätromanisches Bauwerk darstellt, besticht vor allem durch die erhaltene Geschlossenheit der Anlage. Da das heutige Renaissanceschloss sowohl in seinem Grundriss als auch den wichtigsten Abmessungen durch die Klosterkirche bestimmt wird und in seinem Inneren zahlreiche architektonische und dekorative Elemente wieder freigelegt werden konnten, bietet es die Besonderheit, zwei unterschiedliche Baustile nebeneinander betrachten zu können.
Neben einem jährlichen Klostergartenfest finden in einigen Räumlichkeiten der Anlage Konzerte, Theateraufführungen und Buchlesungen statt. Ein zu einer Wohnung und einem Atelier umgebautes Stallgebäude dient dem Künstlerehepaar Kühn als Wohnsitz und Wirkungsstätte. So manche von Volkmar Kühn erschaffene Skulptur aus Bronze oder Porzellan hat den Klostergarten in eine naturbelassene Galerie dieses Künstlers verwandelt, die nach Anmeldung oder bei Anwesenheit des Künstlerehepaares zu besichtigen ist.
Nicht weit vom Kloster entfernt kann der in einer wald- und felsenreichen Landschaft am Ufer der Weißen Elster gelegene Märchenwald Wünschendorf besucht werden. Hier werden die Figuren einer über 70 Jahre alten Zwergenwelt mit Hilfe der Wasserkraft bewegt.
Nicht weit entfernt, im Städtchen Weida, lädt die in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wieder aufgebaute Osterburg zu einer Besichtigung ein.
Außerdem halten die benachbarten Städte Gera und Greiz zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele bereit. So warten in Gera vier städtische Museen, mehrere sehenswerte Kirchen und der als Aussichtsturm fungierende Bergfried des leider weitestgehend zerstörten Schlosses Osterstein auf ihre Besucher. Greiz dagegen verspricht mit seinem Oberen Schloss und dem Unteren Schloss sowie dem zu den schönsten Parks in Thüringen gehörenden Greizer Park, in dessen Sommerpalais sich eine Bücher und Kupferstichsammlung befindet, ein bleibendes Erlebnis.
Kontaktdaten
Kloster Mildenfurth
Poststraße 8
07570 Wünschendorf
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