Panorama Museum in Bad Frankenhausen / Thüringen
Über der thüringischen Stadt Bad Frankenhausen am Südrand des Naturparks Kyffhäuser erhebt sich auf dem Schlachtberg das imposante Gebäude des Panorama Museums. Mit seinem Durchmesser von 44 Meter und einer Höhe von 18 Meter bietet sein Innenraum ausreichend Fläche zur Präsentation eines der größten und sicher auch spektakulärsten Gemälde der Neuzeit.
Bei diesem handelt es sich um das, auf einer in einem einzigen Stück gewebten Leinwand, von Professor Werner Tübke gemalte Monumentalgemälde mit dem offiziellen Titel Frühbürgerliche Revolution in Deutschland, das oft auch als Bauernkriegspanorama bezeichnet wird.
Das zylindrische Gebäude des Panorama Museums wurde speziell für die außergewöhnliche Dimension dieses Kunstwerks und seine damit verbundene Wirkung auf den Betrachter geschaffen und im September 1989 eröffnet.
Dem voraus ging ein circa 12jähriger Entstehungsprozess des Monumentalgemäldes.
1976 begann der Maler Werner Tübke im Auftrag der Regierung der damaligen DDR mit Studien und ersten Skizzen mit den Vorbereitungen zur Schaffung dieses gewaltigen Geschichtsbildes, das in die Zeit des großen Bauernaufstandes unter Führung Thomas Müntzers und auf einem ersten gescheiterten Versuch zur Abschaffung des Feudalismus zurückblickt.
Das 1.722 Quadratmeter große Gemälde zeigt über 3.000, teilweise überlebensgroße einzelne Figuren und ist durch einen Graben und ein Geländer vom Besuchersaal getrennt. Entworfen wurde es im Maßstab 1:10 auf Holztafeln, von denen es in einem aufwendigen Verfahren auf die über eine Tonne schwere Leinwand übertragen und auf dieser in über sechsjähriger Arbeit von Tübke und fünf weiteren Malern vollendet wurde.
Recht unterschiedliche Meinungen gibt es zur Interpretation des riesigen Gemäldes. Während einige in ihm eine Parallele von dem Scheitern des Bauernkriegs zum Scheitern der DDR sehen wollen, deuten andere es als die Sicht Tübkes auf die ewige Wiederkehr eines sozialen Grundproblems.
Gut scheint trotzdem der beraten, der sich beim Betrachten des gewaltigen und teilweise düsteren Panoramas sein eigenes Urteil bildet.
Heute gehört das Panorama Museum in Bad Frankenhausen mit weiteren 19 kulturellen Gedächtnisorten in den neuen Bundesländern zum sogenannten Blaubuch der Bundesregierung.
Neben dem Panorama-Rundbild werden seit längerem auch Sonderexpositionen organisiert, die sich vor allem der zeitgenössischen Kunst, dem Schaffen Werner Tübkes und der Thematik des Bauernkriegs widmen. Zahlreiche Kleinkunstveranstaltungen in Form von Konzerten, Lesungen und Filmvorführungen runden das Profil des Museums ab. Genutzt wird dafür auch das hauseigene Studiokino. Ein Museumscafé und ein Mueumsshop sind wie das Panoramamuseum selbst von April bis Oktober täglich geöffnet. Von November bis März ist die Öffnung auf die Wochenenden und Feiertage beschränkt.
In der Umgebung des Panorama Museums Bad Frankenhausen laden die bekannten Sehenswürdigkeiten der Kyffhäuserregion, wie das Kyffhäuserdenkmal (Fotos vom Kyffhäuserdenkmal), die Barbarossahöhle oder auch die Kyffhäuser-Therme zu einem Abstecher ein. Etwas weniger bekannt aber nicht weniger interessant ist die Funkenburg Westgreußen. Hierbei handelt es sich um eine originalnahe Rekonstruktion einer etwa vor 2.000 Jahren bestehenden germanischen Wehrsiedlung mit Wohn- und Arbeithäusern, Speichern und Befestigungsanlagen.
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