Schloss Friedenstein in Gotha
Am Rande der nördlichen Ausläufer des Thüringer Waldes, liegt zwischen Erfurt und Eisenach die Stadt Gotha. Nur wenige Kilometer von der Autobahn A9 entfernt, ist Gotha über das Hermsdorfer Kreuz, das Kreuz Erfurt oder das Kirchheimer Dreieck aus allen Richtungen gut erreichbar.
Wahrzeichen und Hauptattraktion von Gotha ist ohne Zweifel das Schloss Friedenstein, eine frühbarocke Schlossanlage, die an der Stelle der 1567 zerstörten Festung Grimmenstein errichtet wurde.
Mitten im Dreißigjährigen Krieg erteilte Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha den Auftrag zur Planung und zum Bau des ursprünglich vierflügeligen Schlosses. Der Bau wurde 1654 für vollendet erklärt, jedoch schlossen sich bis zum Ende des laufenden Jahrhunderts Umbauten und Erweiterungen an. Gravierend für die damalige Zeit war die umfangreiche Schlossbefestigung, die Friedenstein zu einer der mächtigsten Festungen Mitteldeutschlands wachsen ließ. Teile davon wurden in der Zeit um 1800 zusammen mit dem Südflügel wieder abgerissen.
Auf den dadurch gewonnenen Freiflächen wurden die Parkanlagen erweitert und es entstand der erste geplante Englische Garten, der auf dem europäischen Kontinent zu finden war.
1879 wurde das auf der Südseite der Schlossanlage befindliche Herzogliche Museum fertiggestellt. Im Schloss selbst wurden während der verschiedenen Regentschaften ein Theater, ein Physikalisches Kabinett, eine Bibliothek und mehrere Sammlungen eingerichtet beziehungsweise angelegt.
Die während des 2. Weltkrieges erfolgten Auslagerungen und die Transporte von Teilen der Sammlungen in die damalige Sowjetunion, konnten bis zum Jahr 1956 größtenteils wieder zurückgeführt werden. Nach der Beilegung eines langjährigen Streits mit den Nachkommen des Hauses Sachsen-Coburg-Gotha wurde der Gesamtkomplex des Schlosses Friedenstein an die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten übertragen.
Die ehemaligen Staatsgemächer und Repräsentationsräume befinden sich im viergeschossigen Nordflügel und den beiden Eckpavillons im Süden des 100 x 140 Meter großen - in der Außenfront recht schmucklosen - Schlosses. Im Innenhof sind an den Arkaden-Bögen 54 Wappen angebracht. Das Besondere am Schloss ist allerdings, dass die Innenausstattung fast vollständig erhalten ist. Die mit prachtvollen Decken ausgestatteten herrschaftlichen Wohnräume sind in allen Flügeln noch vorhanden und werden heute nur teilweise von der Bibliothek genutzt, sodass diese nur eingeschränkt zu besichtigen sind. Das Marmorzimmer, das Schlafgemach und das Laubenzimmer ragen mit ihrer Ausstattung besonders heraus. Der Besucher erlebt prachtvolle Räume aus der Zeit des Barock, des Klassizismus bis zum Historismus. Ein besonderes Highligt stellt der mit vollplastischem Stuck, Wappen und Gemälden geschmückte Hauptsaal dar.
In den historischen Innenräumen stellen die Museen der Stadt Gotha heute Sammlungen bedeutender Kunstschätze aus. Skulpturen aus der Zeit des Klassizismus sind ebenso zu besichtigen wie Gemälde, Münzen und Kupferstiche. Seit dem Jahr 2004 sind die Sammlungen des Schlossmuseums, des Museums für Regionalgeschichte und Volkskunde sowie die Sammlungen des Museums der Natur in der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha vereint.
Als besonderes Juwel gilt das ebenfalls zu besichtigende Ekhof-Theater aus dem Jahr 1687. Die Kulissenbühne mit schnellem Bühnenbildwechsel mit zahlreichen noch funktionierenden Effektmaschinen, zählt zu den ältesten in der Welt erhaltenen Exemplaren. Noch heute kommen hier regelmäßig barocke Inszenierungen vor bis zu 165 Zuschauern zur Aufführung.
Außerhalb des Schlosses sind unter dem Park etwa 300 Meter der gut erhaltenen Kasemattenanlage aus dem 17. Jahrhundert freigelegt und zusammen mit Teilen der Hauptmauer, der Bastei und eines Brunnens zu erkunden.
Das jährlich stattfindende zweitägige Barockfest, gilt als größtes Mitteldeutschlands und lässt die vergangenen Zeiten wieder erlebbar werden.
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